Frau Reitz hat mit ihrer Initiative in Fritzlar über 1.000 Unterschriften für die Einführung einer Katzenschutzverordnung gesammelt. Am 08. Mai übergab Sie die Unterschriften an den Stadtverordnetenvorstehe Jäger und Bürgermeister Spogat. In der folgenden Stadtverordnetenversammlung haben wir mit unsere Koalition den Antrag zur Prüfung der Einführung einer Katzenschutzverordnung verabschiedet. Wir danken Frau Reitz für Ihr Engagement für den Tierschutz. Das Ziel, in Fritzlar eine Katzenschutzverordnung einzuführen, ist wichtiges grünes Thema. Bereits 2017 hat unsere die Fraktion einen Antrag auf Prüfung der Einführung einer Katzenschutzverordnung eingebracht, damals ohne Mehrheit.
Fritzlar braucht eine Katzenschutzverordnung, weil sich verwilderte Katzen unkontrolliert vermehren und häufig an Erkrankungen leiden, die bis zur Erblindung und Verenden führen können. Wilde Katzen sind keine Wildkatzen und sind daher nicht in der Lage, sich um sich selbst zu kümmern, sondern auf den Menschen angewiesen. Da sie meist an Unterernährung leiden, sind sie besonders anfällig für Infektionen und stellen auch eine Ansteckungsgefahr für Freigängerkatzen und ihre Katzenbesitzer dar. Neben Parasiten (Flöhe, Würmer, Milben u.a.) haben sie besonders häufig Katzenschnupfen und Katzenseuche, aber auch FIV („Katzenaids“) kommen oft vor. Zu den auf den Menschen übertragbaren Krankheitserregern gehören Toxoplasmose, Bartonella, Salmonellen, Giardien, Hautpilze und verschiedene Wurmarten.
Eine Katzenschutzverordnung beinhaltet, dass (männliche und weibliche) Freigänger Katzen kastriert und mittels Mikrochip gekennzeichnet werden müssen, wobei Katzen, die kontrolliert gehalten werden, nicht kastriert werden müssen. Außerdem haben die Behörden, sowie Tierschutzorganisationen eine Handhabe, bei herrenlosen Überpopulationen einzuschreiten.
Eine KSV wird langfristig eine insgesamt deutlich gesündere Katzenpopulation, Vermeidung von Tierleid sowie eine Risikominderung für Hauskatzen und Ihre Besitzer bewirken.
Auch ist nicht allen Katzenbesitzern ist bekannt, dass kastriere Freigänger deutlich länger leben. Die Verringerung der Zahl herrenloser und kranker Katzen schützt außerdem die Singvögel.
Tierschutz ist eine Pflichtaufgabe für Kommunen. Die Verantwortung bzw. konkrete Umsetzung und Kontrolle liegt im Zuständigkeitsbereich auf Ebene des Ordnungsamtes und des Veterinäramtes. Das Ordnungsamt ist die zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger und für die Durchsetzung der KSV auf kommunaler Ebene verantwortlich. Die KSV bietet den rechtlichen Rahmen, damit die Behörde eingreifen kann, wenn Verstöße gemeldet werden. Eine Umfrage unter 40 Kommunen, die eine KSV eingeführt haben bewies, dass sie ein wirksames Mittel für den Tierschutz darstellt, das mit geringen Kosten und Aufwand eine große Wirkung erzielt.
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